Dienstag, 17. Dezember 2013

RK Ost: Salomon oder Warten auf Godot?

Die Dienstgeberseite der RK Ost feiert einen  heute ergangenen Vermittlungsvorschlag als Erfolg von biblischer Größe ("salomonischer Spruch"): Erfolgreiche Vermittlung in der zweiten Stufe.

Die Pressemitteilung der Dienstgeber führt weiter aus:


Die Schlichtung ist vorbei, die Tariferhöhungen aus der letzten Tarifrunde werden nun auch für die rund 30.000 Beschäftigten in der RK Ost wirksam. Drei Monate dauerten die Verhandlungen, nun haben die beiden Vorsitzenden ihr Votum bekannt gegeben. 
Der Schlichterspruch beinhaltet eine nach Sparten und Regionen differenzierte Tariferhöhung, teilweise rückwirkend ab 01.01.2013. Ausgangspunkt für die beiden Vorsitzenden war die schwierige Refinanzierungssituation in der Region Ost. 
„Auch wenn die Einrichtungen und Dienste in der RK Ost mit diesem Ergebnis der Vermittlung an die Grenzen des Machbaren stoßen, wird die Dienstgeberseite dieses Ergebnis akzeptieren“, so Johannes Brumm, dienstgeberseitiger Vorsitzender der RK Ost. „Heute hat sich gezeigt, dass die Vermittlung oft der einzige Weg ist, doch noch zu einer sinnvollen Lösung zu kommen. Die zwingende Schlichtung innerhalb des Dritten Weges hat sich erneut bewährt.“
Derweil mäkelt die Mitarbeiterseite auf der Seite der akmas an diesem Erfolg:
Kuriositätenkabinett im Osten: Osterei zum Weihnachtsfest
Schlichter präsentieren Lösungsvorschlag
Nachdem in der Regionalkommission Ost keine Einigung zur Übernahme des letzten Tarifbeschlusses auf Bundesebene möglich war, wurde das Vermittlungsverfahren eingeleitet.
Eine Einigung dort war nicht möglich. Ein für die Mitarbeiterseite völlig inakzeptabler Vorschlag fand keine Mehrheit. Damit schien das Verfahren beendet.
Nicht so für die beiden Vorsitzenden. Sie legten jetzt ein aufgehübschtes Paket vor.Es beinhaltet Spartenregelungen und eine nach Regionen differenzierte Tariferhöhung.Die Mitarbeiterseite im Vermittlungsausschuss war der Sitzung ferngeblieben.

Auf die konkreten Inhalte des Vermittlungsvorschlags, für den die beiden Vorsitzenden die schwierige Refinanzierungssituation zum Ausgangspunkt ihrer Bemühungen nahmen, darf man gespannt sein! "Nach Sparten und Regionen differenzierte Tariferhöhungen" klingt schon mal gut.
In Dienstgeberohren.


1 Kommentar:

  1. schwierige Refinanzierungssituation - aha! Und warum wird dann nicht die Refinanzierung verbessert? Die einfachste Möglichkeit wäre, sich an einem allgemein verbindlichen Tarifvertrag zu beteiligen, der nicht nur Mindestregelungen festlegt, sondern wegen der Allgemeinverbindlichkeit auch eine entsprechende Refinanzierung mit sich bringt.
    Aber es ist anscheinend bequemer oder leichter, mit der Vermittlung im 3. Weg die eigenen Beschäftigten in die Altersarmut zu treiben - wenn die nicht schon vorher in prekäre Beschäftigungsverhältnisse gedrängt werden.

    Toll - der "Dritte Weg" bewährt sich aus Sicht der Dienstgeber wieder einmal. Die Kolleginnen und Kollegen der Diakonie haben daraus die Konsequenzen gezogen. Einfach mal die rechte Spalte durchschauen.

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