Samstag, 28. Februar 2015

Mindestens Elf Euro pro Stunde gegen Altersarmut - bis 2028 auf mehr als 17 Euro steigend

Armutsquote auf Rekordstand

Nie war das Risiko arm zu sein so hoch wie heute – und das trotz gesunkener Arbeitslosigkeit. Die Politik muss endlich handeln und Armut und zunehmende Ungleichheit gezielt bekämpfen.
Link: http://wipo.verdi.de/publikationen/++co++96181478-bc40-11e4-9059-52540059119e


ergänzend:
ihre-vorsorge.de: Eine Initiative der Regionalträger der Deutschen Rentenversicherung und der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See - berichtet unter https://www.ihre-vorsorge.de
(Zitat):

Rente

20.02.15

Elf Euro pro Stunde gegen Armut

....

Mehr zum Thema:

  • http://portal-sozialpolitik.de
    Link zur Kurzstudie des Berliner Rentenexperten Johannes Steffen über den erforderlichen Mindestlohn für eine existenzsichernde Altersrente
Autor: Stefan Thissen

Freitag, 27. Februar 2015

Kann Gewerkschaft Sünde sein? Teil 2: Das sagt das (Kirchen-)Recht!

Am letzten Freitag hatten wir rudimentär eine theologische und kirchenrechtliche Begründung gegeben, warum "Versuche kirchlicher Arbeitgeber", den eigenen Mitarbeitern "die Gewerkschaft auszureden" nicht auf dem Boden der katholischen Lehre stehen.
Heute möchten wir - analog der Reihenfolge im dort verlinkten can. 1286 CIC
Die Vermögensverwalter haben:
1° bei der Beschäftigung von Arbeitskräften auch das weltliche Arbeits- und Sozialrecht genauestens gemäß den von der Kirche überlieferten Grundsätzen zu beachten;
....
- dem von der Kirche ausdrücklich anerkannten "weltlichen Arbeitsrecht" einige Zeilen widmen:

Donnerstag, 26. Februar 2015

Verhandlungsauftakt ohne Ergebnis - dem Erkenntnisprozess bei den Arbeitgebern muss offensichtlich nachgeholfen werden

Die Arbeitgeberseite erkennt zwar an, dass die Beschäftigten im SuE wertvolle und unverzichtbare Arbeit leisten, sieht aber keinen Grund für eine verbesserte Eingruppierung.

(Für Aufklärungsarbeit und Lernprozesse sind wir insbesondere im Sozial- und Erziehungsdienst wohl auch selber zuständig!)

Mehr hier:
Vollständiges Flugblatt als pdf




(Ausriss aus dem aktuellen Flugblatt)

Mittwoch, 25. Februar 2015

Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe: Verhandlungsauftakt ohne Ergebnis

...meldet ver.di soeben  (Ver.di-Pressemitteilung 25.2.2015):

ak.mas der Caritas unterstützt die Aufwertungstarifrund im Öffentlichen Dienst

Die Mitarbeiterseite der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbandes - akmas - hat sich mit einer Pressemitteilung zur Unterstützung der Aufwertungstarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst bekannt. Dass die Verhandlungen, Arbeitskämpfe und mögliche Streiks, die von Ver.di geführt und organisiert werden, auch grundlegend für die Tarifregelungen bei Kirche und Caritas sind, daran lassen die Erklärungen keinen Zweifel:

ak.mas unterstützt die Aufwertungstarifrunde im Öffentlichen Dienst!
Hannover 25.02.2015 Die Tätigkeiten im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) sind für einen Staat wertvoll und unverzichtbar. Dennoch finden sie sowohl gesellschaftlich als auch tariflich viel zu wenig Anerkennung.Den Wert der Sozialen Arbeit zu steigern ist erklärtes Ziel der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Darüber verhandelt sie seit heute mit den Arbeitgebern im Öffentlichen Dienst.

Sozial- und Erziehungsberufe aufwerten: heute ist Verhandlungsauftakt

Heute beginnen die Verhandlungen zur Tarifauseinandersetzung im Sozial- und Erziehungsdienst!

Über die Mitte des Monats an die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) gerichteten Forderungen informieren die folgenden beiden Papiere:

Dienstag, 24. Februar 2015

Beschäftigten im Sozialbereich droht Altersarmut



...konstatiert die Hans-Böckler-Stiftung in einer Pressemeldung von heute:
Beschäftigten im Sozialbereich droht Altersarmut
Ausgerechnet Menschen, die sich ihr Leben lang um Alte und Kranke kümmern, stehen finanziell oft schlecht da, wenn sie selbst ins Rentenalter kommen. Das ist nicht nur die Folge von politischen Reformen, sondern auch von problematischen Beschäftigungsbedingungen im Sozialbereich. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse von Forschern des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung.

JETZT GEHT’S LOS: VERHANDLUNGSAUFTAKT 25. FEBRUAR 2015

Die Aufwertung sozialer Arbeit ist überfällig!


Die Tarifauseinandersetzung im Sozial- und Erziehungsdienst ist eröffnet. Jetzt sind wir alle gefordert. Denn über das, was am Ende rauskommt, entscheidet vor allem unsere Mobilisierungsbereitschaft.

Wir haben die besseren Argumente

Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst sind im besten Sinne des Wortes Zukunftgestalter/-innen. Deshalb können wir mit Fug und Recht feststellen:

  • Um der zunehmenden Bedeutung der Sozialen Arbeit und den ständig steigenden Anforderungen gerecht zu werden sowie dem Fachkräftemangel zu begegnen, ist es unabdingbar,  den Sozial- und Erziehungsdienst weiter gesellschaftlich und tariflich aufzuwerten.


Richtig gut – richtig bezahlen

Samstag, 21. Februar 2015

Samstagabend - Zeit für das jüngste Gerücht

Aus gewöhnlich gut unterrichten Kreisen ist zu vernehmen, dass der paritätisch besetzte Arbeitsrechtsausschuss der katholischen Kirche es mit Befremden zur Kenntnis genommen habe, dass Staatsekretär Laumann (CDU) in einem Interview Ende Januar gegen die unzureichende Tarifsituation in der Pflege "starke Gewerkschaften", "anständige Tarifverträge" und "faire Löhne" gefordert hat, ohne die Rolle der kirchlichen Arbeitsrechtsregelungssysteme zu erwähnen. Die CDU unterschätze die Gefahr, die von starken Gewerkschaften für den Glauben an den Dritten Weg und diesen selbst ausgehen. Die CDU solle sich ein Beispiel an der SPD nehmen, die dem Dritten Weg der Kirchen viel freundlicher und aufmerksamer begegnen würde.

Freitag, 20. Februar 2015

Kann Gewerkschaft Sünde sein? Teil 1: Allgemein zum Einstieg

Wieder einmal verweisen wir auf den Beschluss der Würzburger Synode, den wir *hier* schon verlinkt hatten:
Es müßte selbstverständlich sein, daß der katholische Arbeiter sich gewerkschaftlich organisiert. Seine Mitarbeit ist einmal Ausdruck einer solidarischen Verbundenheit im gemeinsamen Einsatz für Menschlichkeit in den Arbeits- und Lebensbedingungen, zum anderen ist sie ein Dienst im Sinne des Weltauftrags der Kirche.
.

Donnerstag, 19. Februar 2015

Armutsbericht des paritätischen Wohlfahrtsverbandes

Armut in Deutschland auf Höchststand

...
Die Armut in Deutschland ist nach Angaben des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes auf einen historischen Höchststand gestiegen.

Nochmal "de iustitia in mundo" - und "tarifpolitische Leitlinien der Caritas"

um an den gestrigen Beitrag anzuküpfen:
Wenn die Kirche Zeugnis von der Gerechtigkeit ablegen soll, dann weiß sie sehr wohl, daß der, der öffentlich von der Ge­rechtigkeit zu sprechen wagt, zunächst selbst in den Augen der anderen gerecht sein muß. Wir müssen deshalb unser Tun, unseren Besitz und unser Leben in der Kirche überprüfen.

Man soll auch die Rechte in der Kirche achten, der man auf verschiedene Weise verbunden sein kann. Niemandem dürfen auf Grund dieser verschiedenen Zugehörigkeit die allgemein zustehenden Rechte entzogen werden. Wer der Kirche mit sei­ner Arbeit dient – Priester und Ordensleute eingeschlossen -, muß auch den für seinen Lebensunterhalt notwendigen Entgelt und die Sozialleistungen erhalten, die in dem betreffenden Land üblich sind. Die Laien sollen gerecht entlohnt werden und Aufstiegsmöglichkeiten haben. ....

Mittwoch, 18. Februar 2015

Aschermittwoch - Caritas in veritate und der Vollzug der Gerechtigkeit

Aschermittwoch ist vielfach der Tag von kabarettistisch anmutenden politischen Reden in diversen Polt(er)veranstaltungen.
Bei all dem Geschrei aus den Bierzelten möchten wir einen nachdenklichen Beitrag einfügen.


In Caritas in veritate lesen wir:
Die Gesamtheit der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen bewirkt, daß die Gewerkschaftsorganisationen bei der Ausübung ihrer Aufgabe, die Interessen der Arbeitnehmer zu vertreten, auf größere Schwierigkeiten stoßen, auch weil die Regierungen aus Gründen des wirtschaftlichen Nutzens oft die gewerkschaftlichen Freiheiten oder die Verhandlungsmöglichkeiten der Gewerkschaften selbst einschränken. So haben die traditionellen Netze der Solidarität wachsende Hindernisse zu überwinden. Der Vorschlag seitens der Soziallehre der Kirche – angefangen von der Enzyklika Rerum novarum –, Arbeitnehmervereinigungen zur Verteidigung der eigenen Rechte ins Leben zu rufen, sollte darum heute noch mehr nachgekommen werden als früher, indem man vor allem eine sofortige und weitblickende Antwort auf die Dringlichkeit gibt, neue Formen des Zusammenwirkens nicht nur auf lokaler, sondern auch auf internationaler Ebene einzuführen. (Caritas in veritate 25)
Dass Regierungen "oft die gewerkschaftlichen Freiheiten oder die Verhandlungsmöglichkeiten der Gewerkschaften selbst einschränken" wollen wir nicht weiter vertiefen, das wird am Beispiel aktueller politischer Positionen bereits von der öffentlichen Kritik thematisiert.
Dass auch die katholische Kirche in Deutschland mit ihrem 3. Weg gewerkschaftliche Freiheiten und Verhandlungsmöglichkeiten einschränkt, wird in der Enzyklika nicht erwähnt.

Dienstag, 17. Februar 2015

Breaking news: Tarifvertrag für die Ausbildungsbedingungen in der Altenpflege Niedersachsen unterzeichnet

zwischen
1. Arbeitgeberverband AWO Deutschland e.V.
2. Diakonischer Dienstgeberverband Niedersachsen e.V.
3. Landestarifgemeinschaft des Deutschen Reuten Kreuzes im Bereich des Landesverbandes Niedersachsen GbR
4. Paritätischer Wohlfahrsverband Niedersachsen e.V.

sowie
der Gewerkschaft ver.di
ist ein Tarifvertrag über die Ausbildungsbedingungen in der Altenpflege Niedersachsen unterzeichnet worden.
Die Pflege ist eine gesellschaftlich wertvolle und unerlässliche Aufgabe,

Karnevalistische Aktivitäten im Vergleich

Bei unserem großen Karnevalsvergleich hat diesmal definitiv der 3. Weg, also die Katholische Kirche die Nase vor dem 2. Weg, also Ver.di:

  • das auffordernde "Die Jecken sind los" der Katholischen Kirche in Köln

    ist definitiv anregender als
Der Bewertung völlig entzogen hat sich diesmal die Caritas. Die heutige Prunksitzung der Arbeitsgruppe AK-Ordnung haben wir wegen Themaverfehlung disqualifiziert. 

Montag, 16. Februar 2015

Aschermittwoch - Geldbeutel waschen der ErzieherInnen und KinderpflegerInnen

Schon traditionell wird am Aschermittwoch im "Fischbrunnen" am Münchner Marienplatz der leere Geldbeutel gewaschen. Das steht symbolhaft für den Wunsch, die "Leere zu füllen". In der Vergangenheit haben sich vor allem die Münchner Stadtkämmerer mit einem Fototermin für die Presse dort eingefunden, um auf die leere Stadtkasse aufmerksam zu machen.
Die Kassen der ErzieherInnen und KinderpflegerInnen sind aber genauso leer oder noch leerer. Daher werden sich die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen aus München am Aschermittwoch um 11:00 Uhr vor dem Rathaus am Brunnen treffen - und viele leere Geldbörsen zum waschen mitbringen.
ErzieherInnen und KinderpflegerInnen aus kirchlichen KiTAs sind gerne eingeladen, mit zu machen ...

p.s.: es gibt auch in anderen Orten solche Brunnen, und die örtliche Presse ist für einen Fototermin sicher dankbar.


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"Und geben Sie den Hinweis auf diesen Blog auch an Freunde und Kolleginnen und Kollegen weiter! Denn nur in einer großen Gemeinschaft kommen wir voran!" FlyerzumBlog

Sonntag, 15. Februar 2015

Zum 125. Geburtstag von Oswald von Nell-Breuning...

...veranstaltet das Oswald von Nell-Breuning Institut im Haus am Dom in Frankfurt eine Zukunftswerkstatt, die sich dem Thema:

 Solidarität neu denken

widmet.

7. März 2015, 09:00h-17:00h  im Haus am Dom, Frankfurt a.M.
Ausgewiesene Experten, wie Friedhelm Hengsbach SJ, Matthias Möhring-Hesse, Ilona Ostner und Wolfgang Schroeder aus unterschiedlichen Denkwerkstätten präsentieren ihre Vorstellungen und politischen Handlungsvorschläge für eine solidarische Gesellschaft als Alternative zu wirtschaftsliberalen Leitbildern und Strategien.
heißt es in der Ankündigung. 

siehe: www.sankt-georgen.de (weitere Hinweise, Kosten, Anmeldung)

Samstag, 14. Februar 2015

Samstagabend - Zeit für das jüngste Gerücht

Aus gewöhnlich gut unterrichten Kreisen ist zu vernehmen, dass seitens der Katholischen Kirche auf diplomatischen Kanälen Hinweise an Ver.di erfolgen, unter Umständen über Tarifverträge mit sich reden lasse, wenn Ver.di im Gegenzug bereit ist, die Tarifverträge künftig teilweise in altgriechischer Sprache zu fassen. Tarifvertrag öffentlicher Dienst müsste als "Tarifvertrag Liturgie" (λειτουργία - "öffentlicher Dienst") deklariert werden. Die Herleitung von "Leiturgia" aus λαός/λεώς/λειτός laós, leōs, leitós, Volk, Volksmenge und ἔργον érgon ‚Werk, Dienst, eröffne im Gegenzug unter Umständen auch die Möglichkeit, den Begriff "Liturgie" vermittels alemannischer Übersetzungskünste mit "Gewerkschaft" zu übersetzen. Ver.di, so ist aus gut unterrichten Kreisen weiter zu vernehmen, habe auf das Ansinnen mit der Rückfrage reagiert, ob es denn wirklich nicht genüge, dass die Gewerkschaft sich schon mit dem Begriffspaar im Eigennamen 'Verkündigung & Diakonie' (Akronym "Ver" - "Di") als kirchennah bekenne.

Vorletzes Gerücht



Freitag, 13. Februar 2015

Kirchliche Arbeitgeber, die ohne triftigen Grund...

...ihren Arbeitnehmern unsichere Arbeitsverträge zumuten, verstoßen "nicht nur gegen das Recht des Arbeitnehmers und seiner Familien auf Sicherheit", sondern sie beteiligen sich "auch noch an der Vermehrung von Armut in ihrer Gesellschaft". 


Donnerstag, 12. Februar 2015

Sozial- und Erziehungsdienst aufwerten!

...ist auch zentrales Thema des soeben erschienen, hier bereits online verfügbaren Kirchen.Infos Nr. 25!

Themen unter anderem:


  • Tarifkonflikt im Sozial- und Erziehungsdienst: Richtig gut.Richtig was wert.
  • Kirchenbeschäftigte fordern Aufwertung: "Die Grenze ist längst erreicht"
  • Sozial- und Erziehungsdienst: Aktionen auch in kirchlichen Einrichtungen
  • Gewerkschaftliche Strukturen im Betrieb: "Man muss den Mut haben, etwas anzufangen"
  • Tarifrunde 2014/2015 - TVöD und AVR Caritas im Vergleich: Spartarife der Katholischen Kirche
  • ...

Hinweise zum Bezug der gedruckten Ausgabe auf www.streikrecht-ist-grundrecht.de

Mittwoch, 11. Februar 2015

Tarifvertrag zwischen Diakonie und ver.di in Niedersachsen

Wir hatten vergangene Woche im Rahmen unserer Berichterstattung über den Einigung in der Caritas-Regionalkommission Nord Infos zur Tarifeinigung für die Diakonie-Beschäftigten in Niedersachsen angekündigt; wir tragen diese Informationen hier nach:

Tarifeinigung für Diakonie-Beschäftigte erzielt

Montag, 9. Februar 2015

Bayerische Alternative zur Pflegekammer

Bereits 2011 haben sich ver.di und Caritasverband Bayern gegen eine Pflegekammer ausgesprochen. Wir haben am 30. März, am 4. April und am 15. April 2013 haben wir über die Bedenken von ver.di zu den geplanten Einführungen einer "Pflegekammer" mit Zwangsmitgliedschaft und Pflichtbeiträgen berichtet.

Inzwischen ist die bayerische Alternative zur Pflegekammer auf dem Weg. Die Bedenken von ver.di sind bei dieser Alternative berücksichtigt. Näheres gibt es bei ver.di Bayern:

Sonntag, 8. Februar 2015

Kirchliches Arbeitsrecht in den Medien - einmal eine ausführlichere Auseinandersetzung mit einem Artikel

Im "MIZ" - einem "politischen Magazin für Konfessionslose und Atheistinnen" - findet sich eine ausführlicher Auseinandersetzung über das "Selbstbestimmungsrecht" im Karlsruher Urteil zur Kündigung eines geschiedenen Arztes aufgrund des Eingehens einer zweiten Ehe
(Beschluss des Zweiten Senats vom 22. Oktober 2014 - 2 BvR 661/12 -).

Wir teilen diese Einschätzung nicht. Für uns ist diese Entscheidung eine einfache Umsetzung der Grundsätze der Vertragsfreiheit und der Vertragsbindung, also der jedermann zustehenden Privatautonomie.

Samstag, 7. Februar 2015

Kleiner nachträglicher Programmhinweis: Streikrepublik Deutschland

Die 3sat-Sendung Makro hat sich gestern ausführlich mit dem Thema Streik/Streikrecht befasst. Die Sendung ist sehr anregend und informativ: die entsprechende Themenseite von Makro verlinkt die Sendung als Mediathekbeitrag sowie viele ergänzende Informationen:

Makro in 3Sat - 6.2.2015 - Streikrepublik Deutschland

Samstagsabend - Zeit für das jüngste Gerücht

Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen ist zu vernehmen, dass die Caritas bei den Meldungen der vergangenen Woche "Keine Lohnschere zwischen Kranken- und Altenpflege im Bereich der Caritas" das vorangestellte "Leider" vergessen hat. Es sei aber allgemein bekannt, dass in der Bundeskommission und in allen Regionalkommissionen die Forderung, den Bereich der Altenpflege tariflich abzusenken seit Jahren als heilige Pflicht betrachtet werde.

Das Versäumnis wolle man dadurch wettmachen, dass man künftig in der Überschrift auch das Wort "keine" entbehrlich macht. Derartige Massnahmen entsprächen auch den Verschlankungsidealen, die ein moderner Sozialmarkt erwartet.

Vorletztes Gerücht


Freitag, 6. Februar 2015

Regionalkommission Nord beendet regionalen Reigen der Tarifrunde der AK Caritas 2014/2015

Die Regionalkommission Nord hat vorgestern auf Grundlage eines Vermittlungsvorschlags nach zahlreichen gescheiterten Verhandlungen als letzte Regionalkommission sich im Rahmen des Beschlusses der Bundeskommission vom 27. September 2014 auf ein Ergebnis verständigt.

Der akmas zufolge sieht das Ergebnis wie folgt aus:
  • Zum 01.01.2015 Erhöhung der Gehälter um 3% für alle
  • Zum 01.07.2015 Erhöhung der Gehälter um weitere 2,4% für alle
    (Zweiter Schritt unter Berücksichtigung des Mindestbetrages von 90 € )
  • Zum 01.01.2015 Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikantenvergütung um 60 Euro

Donnerstag, 5. Februar 2015

Mindestlohn gilt auch für Nebentätigkeiten

Seit Jahresbeginn muss jede Arbeitsstunde mit mindestens 8,50 Euro brutto entlohnt werden. Das gilt auch für Nebenjobs die Arbeitnehmer ausüben und für Hinzuverdienste von Rentenbeziehern.

Vor allem in Ballungsräumen wie München sind übermäßig viele Arbeitnehmer auf eine Nebentätigkeit angewiesen. Und das, obwohl sie in bereits in einem Vollzeitarbeitsverhältnis beschäftigt sind. Der Grund dafür sind die hohen Lebenshaltungskosten.

...
Heinrich Birner, ver.di-Geschäftsführer in München empfiehlt

Mittwoch, 4. Februar 2015

Keine Nacht alleine - Altenpflege in Bayern

Mit Fortschritten in der Pflege und seinen Hindernissen befasst sich das aktuelle Altenpflege-Info:








Warum sich Träger gegen Verbesserungen wehren und was dagegen zu tun ist, lässt sich hier, im ausführlichen Info nachlesen:

Altepflege in Bayern/Info 5/Februar 2015 "Keine Nacht alleine" als pdf

Dienstag, 3. Februar 2015

Sozial- und Erziehungsdienst: RICHTIG GUT - AUFWERTEN JETZT! - heute: Arbeitserzieher/-innen

Die Kampagnenseite von Ver.di http://www.soziale-berufe-aufwerten.de informiert über Berufsfelder, die in der aktuellen Tarifrunde für den Sozial- und Erziehungsdienst betroffen sind.

Wir dokumentieren im Blog in loser Folge die Infos der Kampagnenseite zu den Berufen, die auch im Bereich der Caritas von Bedeutung sind. Das was ver.di durchzusetzen in der Lage ist, wird auch auf die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Einfluss haben.
Was durchgesetzt werden kann, ist auch abhängig von der Kampfkraft, die die Beschäftigten in den entsprechenden Branchen an den Tag legen.

(Übrigens: hier kann man die Kampagne auch schon mal unterstützen!)

Montag, 2. Februar 2015

Caritas - 2.Weg/3. Weg - der Stand der Dinge in der Tarifrunde 2014/2015 - Update 2. Februar 2015

Tarifrunden 2012 bis 2014

Wegstreckenübersicht 2. Weg/3. Weg
Update 2. Februar 2015

Seit unserer Übersicht vom 1.Januar 2015 ist folgendes passiert:

Die Verhandlungen in der RK Nord sind am 7. Januar 2015 erneut gescheitert. Ein AK/RK-Info hierzu gibt es nicht. Die akmas führt lediglich aus:

Die von den Dienstgebern immer wieder geforderte Spartenregelung für die Altenpflegeeinrichtungen war am Ende zwar vom Tisch; der Preis, den sie dafür hätte zahlen müssen, war der Mitarbeiterseite dann aber doch zu hoch. Für 2014 sollte es überhaupt keine Erhöhung geben, ab dem 01.01.2015 dann drei Prozent mehr und ab Dezember 2015 noch einmal 2,4% mehr..
Nun hat der Vermittlungsausschuss das Wort. Dieser tagt voraussichtlich Anfang Februar 2015.
Die Regionalkommission Ost hat am 29. Januar 2015 die Tarifeinigung vom 10. Dezember in die redaktionelle Endfassung gebracht. Die Ergebnisse sind bislang nicht veröffentlicht. Zum Beschlußinhalt und der Bewertung verweisen wir auf unserere Blogeinträge vom 2. Januar 2015 und 5. Januar 2015

Ab 1. März 2015 werden die Tabellen in den Regionen NRW/Bawü/Mitte/Bayern wieder weitgehend denen des TVöD entsprechen. Für Tarifvergleiche durch die Dienstgeberseite der AK oder durch Wohlfahrt intern lohnt sich bis dahin das Warten.
(Man verzeihe uns diesen ironischen Schlenker, aber bei der Recherche ist uns noch einmal der Beitrag in der Neuen Caritas ("Die Caritas zahlt vergleichsweise gut") unter die Augen gekommen, in dem vor unseriösen Tarifvergleich gewarnt wird und dann gleich ein solcher vorgenommen wird:

"8. Durch die Wahl des 1. Dezember 2012 als Stichtag für den Vergleich liegt die Vergütung nach AVR-Caritas trotz eigentlich identischer Vergütungssystematik in Variante 1 leicht über der des TVöD. Dies liegt daran, dass in der AVR-Caritas am 1. November 2012 eine lineare Erhöhung der Tabellenwerte stattgefunden hat, die im TVöD erst am 1. Januar 2013 vollzogen wird.
Hat doch seinerzeit in der Tarifrunde 2012/2013 die AVR-Caritas mit der auf den 1.11. 2012 vorgezogenen Erhöhung der 2. Stufe  nur die verspätet vorgenommene Erhöhung der 1. Stufe kompensiert. Man glaubt manchmal, dass diese Praktiken nur noch vorgenommen werden, um unseriöse Tarifvergleiche zu ermöglichen.

Sonntag, 1. Februar 2015

Gedanken zu Alfred Delp SJ

Am 2. Februar, dem Fest Mariä Lichtmess, gedenkt der Jesuitenorden der Hinrichtung von Pater Alfred Delp SJ (1907 - 1945) vor 70 Jahren. Alfred Delp wurde in der Frühe des 2. Februar 1945 in der Hinrichtungsstätte Berlin-Plötzensee gehängt, seine Asche in alle Winde zerstreut.
Andreas R. Batlogg SJ führte in einem Beitrag für die "Stimmen der Zeit" - der Delp selbst lange verbunden war - aus:
...
Was er, ausgehend von den Sozialenzykliken "Rerum novarum" (1891) und "Quadragesimo anno" (1931), über eine neue Gesellschaftsordnung geschrieben hat, findet sich in den Grundanliegen später bei Gewerkschaften und Parteien wieder. Seine Vorstellungen von einer missionarischen und diakonischen Kirche (wie auch seine Kritik an der Kirche und ihren "Amtsstuben") oder über die Rolle der Orden für die Zukunft wirken geradezu modern - als seien sie im Umfeld der Würzburger Synode (1971/75) entstanden
Und Andreas Lob-Hüdepohl schrieb in einem Beitrag im März 2012 für die SJ (der sowohl Delp angehörte wie Papst Franziskus angehört) über Delp:
Delps Kritik an der Selbstgenügsamkeit seiner Kirche endet nicht bei jenen, die über eine Predigt- und Religionsunterrichtserlaubnis oder eine Pfarrer- und Prälatenbesoldung verfügen. Sie trifft alle Christen, die sich mit der Welt, wie sie ist, abgefunden oder sich in ihr gemütlich eingerichtet haben.
...
Nur ein Mensch, der sich in steter Grenzüberschreitung und Befreiung vom Gewohnten übt, wird zu sich selber als freier Mensch kommen. ...
„Den Rebellen kann man noch zum Menschen machen, den Spießer und das Genießerchen nicht mehr.“
(alle Zitate aus: Alfred Delp, Gesammelte Schriften, 4 Bde. Hg. von Roman Bleistein, Frankfurt 1984ff.).
Sollten wir uns am Todestag von Alfred Delp nicht überlegen, ob wir noch "rebellisch genug" sind?

fragt sich

Erich Sczepanski


p.s.:
Papst Franzikus@pontifex.de "twitterte" am 31.01.2015:
Es ist dringend nötig, ein glaubwürdiges Zeugnis von der Wahrheit und den Werten des Evangeliums zu geben.