Dienstag, 31. Oktober 2017

500 Jahre Reformation - und die Zukunft?

Dass gerade in Deutschland das "500jährige" mit einem gewissen Medienrummel begangen wird, verstehe ich ja - und meinen evangelischen Freunden gönne ich auch den Feiertag, zumal dieser in diesem Jahr auch mir zugute kommt. Aber ist die beginnende Teilung der Kirchen wirklich ein Grund zum feiern? Sollten wir uns nicht demütig darauf beschränken, zu analysieren, was uns trennt - und das Trennende kritisch zu prüfen? Dabei können die Protestanten uns Katholiken durchaus die eine oder andere Entwicklung voraus haben, einen Schritt weiter sein in der Umsetzung der Pfingstbotschaft.

Trotzdem:
nicht alles, was von evangelischen Christen kommt, ist nachahmenswert.

Montag, 30. Oktober 2017

AK- und RK-Sitzungen im Oktober 2017

Im Oktober hat die Bundeskommission der Arbeitsrechtlichen Kommission in Erfurt getagt; in der Folgewoche haben die Regionalkommissionen Nord und Ost getagt.

Die Bundeskommission hat am 12. Oktober eine neue Anlage 2e geschaffen, mit der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rettungsdienst tarifiert werden, zumindest bis zur Überleitung in in eine neue Entgeltordnung nach TVöD.
Zu den Themen "Lehrkräfte" und "einheitliche Schlichtungsordnung" gab es (noch) keine Ergebnisse.
Infos zur Sitzung:


*Der Dienstgeberbrief hat noch eine ganze Anzahl weiterer interessanter Themen: 

Sonntag, 29. Oktober 2017

Sonntagsnotizen - Loyalitätspflichten

In der zweiten Veranstaltung der "Hirschberger Gespräche" haben sich erneut namhafte Praktiker und Juristen mit Spezifika des kirchlichen Arbeitsrechts befasst.
Moderiert von Prof. Reichold widmeten sich Münchens Generalvikar Peter Beer, der Verwaltungsrechtler Prof. Dr. Ansgar Hense, Prof. Dr. theol Ulrike Kostka (Caritas Berlin) und Harald Schliemann, Richter am BAG in unterschiedlichen Aspekten dem Begriff Loyalität.
Was kennzeichnet eine katholisch-kirchliche Einrichtung in einer zunehmend säkularen Gesellschaft?

Samstag, 28. Oktober 2017

Samstagabend - Zeit für das jüngste Gerücht

Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen ist zu vernehmen, dass die öffentlichen Verteidiger des Streikverbots in kirchlichen Einrichtungen, die teils über juristische Staatsexamen und juristische Promotionen verfügen und vereinzelt sogar habilitiert sind, nicht erbaut seien über die fehlende Parität, die darin zum Ausdruck kommt,  dass die Medien denjenigen, die das Streikverbot ignoriert haben und vermutlich weiter ignorieren werden, einen weitaus größeren Raum in der Berichterstattung gewährt hätten als ihnen. Zumal die Streikenden weder über Promotionen noch Habilitationen verfügten.

Vorletztes Gerücht

Freitag, 27. Oktober 2017

Fachtagung Altenpflege - Gelegenheit, sich trägerübergreifend auszutauschen

Einladung zur Fachtagung Altenpflege für Betriebliche Interessenvertretungen

zu  unserer  Fachtagung  Altenpflege  wollen  wir  Euch/Sie  ganz  herzlich einladen. Die Tagung findet statt am

Donnerstag, den 16. November 2017 
in Nürnberg
 Themen:
  • 1 Jahr PSG II – Was hat sich für die Beschäftigten und die Einrichtungen geändert?
    Referent:  Timo  Balmberger  (Dipl.-Kfm.,  zertifizierter  Rating-Analyst, zertifizierter Mediator und Mitarbeiter von BAB)
  • Betriebliche Erfahrungen mit der Umsetzung des PSG II
    In Arbeitsgruppen mit Einführungen von Mitgliedern der Landesfachkommission Altenpflege
  • Was plant die neue   Bundesregierung für die Altenpflege? – Auswirkungen auf die Beschäftigten und die Einrichtungen
    Referent: Dietmar Erdmeier (Bereich Gesundheitspolitik beim Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft - ver.di)
ver.di Bayern
Landesfachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen



Donnerstag, 26. Oktober 2017

Aktionen und Streiks im Krankenhaus zeigen Wirkung: Gespräche in Trier

Pressemitteilung Ver.di vom 25. Oktober 2017:

Die bundesweiten Aktionen und Streiks für mehr Personal und Entlastung im Krankenhaus zeigen Wirkung. Die Streikenden des katholischen Marienhaus in Ottweiler haben heute in Trier ein Gespräch mit der Diözesan-Caritasdirektorin und dem Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser im Saarland. In einem Schreiben an die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) stellt der Bischof von Trier, Dr. Stephan Ackermann, heraus, dass auch er das Anliegen einer besseren Personalausstattung teile und man sich seit Jahren auf politischer Ebene für eine bessere Finanzierung der Pflege und damit auch für mehr Personal einsetze. „Es ist gut, die katholische Kirche bei der politischen Forderung an unserer Seite zu wissen. Die Kirchen sind eine große Trägergruppe der Krankenhäuser,“ sagte Sylvia Bühler, im ver.di-Bundesvorstand für das Gesundheitswesen zuständig. „Es muss aber nicht nur mehr Geld ins System, sondern das Geld muss auch bei der Pflege ankommen. Um das sicherzustellen muss es gesetzliche Vorgaben zur Personalausstattung geben, die sich am Pflegebedarf der Patienten orientieren.“ ver.di hoffe, dass die katholischen Krankenhäuser hier ihren Einfluss gegenüber der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) nutze. Die DKG lehne bisher noch Vorgaben zur Personalausstattung ab, ohne eigene Vorschläge vorzulegen, wie das offensichtliche Problem wirksam gelöst werden könne, so Bühler.
Auch in der Politik kommt die Botschaft der Pflege an. Bühler begrüßte daher die Äußerungen der Grünen-Abgeordneten Maria Klein-Schmeink und Kordula Schulz-Asche, die anlässlich der Streiks in den Krankenhäusern die steigende Arbeitsbelastung für die Beschäftigten kritisierten und versprachen, sich dafür einzusetzen, die Rahmenbedingungen in der Pflege zeitnah und spürbar zu verbessern. ver.di fordert ein Sofortprogramm. Niemand soll mehr in einer Schicht alleine arbeiten müssen und die Auszubildenden brauchen eine gute Anleitung. Im Volumen sind das mindestens 20.000 Stellen mehr für die Pflege.
„Die Pflegekräfte lassen sich nicht mehr aufhalten. Wir geben keine Ruhe mehr, bis es mehr Personal gibt“, kündigte Bühler an. Die Arbeitgeber sind in der Pflicht, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, die Politik hat die Verantwortung für eine gute und sichere Patientenversorgung“, so Bühler

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Gespräche und anderes in Trier - Faktenblätter zum 3. Weg

Heute werden die Auseinandersetzungen zum Thema Entlastung in der Region Saar Trier fortgesetzt. 

Wir haben in den letzten Tagen darüber informiert.

Gestern hat sich der Caritasverband Trier in einer Pressemitteilung zu Wort gemeldet auf die wir hier gerne verweisen (Pressemitteilung vom 24. Oktober 2017):
Rahmenbedingungen für die Pflege müssen verbessert werden
24.10.2017 // Der Diözesan-Caritasverband steht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus katholischen Krankenhäusern, die am 25. Oktober im Rahmen einer Aktion nach Trier kommen, zum Gespräch zur Verfügung.
Dabei soll beraten werden, wie die Pflege entlastet und notwendige Verbesserungen im Finanzierungssystem der Krankenhäuser endlich erreicht werden können.
... 

Die Pressemitteilung nimmt ausführlich Bezug auf das "bewährte Instrumentarium" des 3. Weges.

Man kann dieses System auch kritisch sehen, das die Beschäftigten davon entlastet, aktive Mitverantwortung für die Gestaltung und Durchsetzung gerechter Vergütungen wahrzunehmen und sich in Gewerkschaften zu engagieren und dort gemeinsam teilzunehmen "am Kampf für soziale Gerechtigkeit" (Katechismus der Katholischen Kirche). Man kann dieses System kritisch sehen, das die Kolleginnen und Kollegen im Kampf alleine lässt und sich dann an den Ergebnisses bedient, wenn der Kampf beendet ist und man im konsensuellen paritätischen Verfahren deren Ergebnisse dann kampflos übernimmt.

3. Weg - Faktenblätter

"Entlastung" als Thema am Sonntag in den Tagesthemen: mit Bildern und Interviews aus Ottweiler!

"Mehr Personal im Krankenhaus" war am Sonntag Thema in den Tagesthemen: Tim Umhofer vom Marienhaus Ottweiler spricht. Sylvia Bühler spricht. Streikbilder aus Ottweiler.

Gibt es alles noch in der Mediathek:

Pflege als Koalititonsthema: Positionen und Streitpunkte

Dienstag, 24. Oktober 2017

Bewegung wirkt - Entlastung jetzt

Krankenhausbeschäftigte fordern mehr Personal und Entlastung. Peititionen, Aktionen, Demonstrationen, Streiks. Manche meinen, das bringt doch alles nichts. Stimmt aber nicht.

Und es zeigt sich. dass auch im Bereich der kirchlichen Wohlfahrtsverbände tätige Solidarität im Kampf um bessere Arbeitsverhältnisse im Bereich der Pflege möglich ist.

Und notwendig bleibt.
Flugblatt als pdf                   

Montag, 23. Oktober 2017

Ottweiler macht weiter für Entlastung: Auf zum Bischof nach Trier

Streik am 25. Oktober 2017

Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten des Marienhauses Ottweiler erneut für kommenden Mittwoch, 25.10.2017, in den Streik. Da die Marienhausklinik immer noch nicht bereit ist, Verhandlungen mit ver.di über Entlastung aufzunehmen, streiken die Pflegekräfte von Ottweiler erneut im Rahmen einer deutschlandweiten Streikwelle.

Wie die Gewerkschaft mitteilt, beabsichtige man nach Trier zum Bischof zu fahren, um mit ihm in einer Audienz die Fragen des Pflegenotstandes zu beraten. Im Frühjahr hatten sich beschäftigte in 14 persönlichen Briefen an den Bischof Stephan Ackermann gewandt. Landesleiter Michael Blug und Fachbereichsleiter Frank Hutmacher haben in einem Schreiben an den Trier Bischof eine Abordnung des Pflegepersonals angekündigt.

mehr: http://saar-trier.verdi.de


Sonntag, 22. Oktober 2017

Sonntagsnotizen - Kirchliches Arbeitsrecht in den Medien

katholisch.de nimmt noch einmal differenziert Bezug auf die öffentlichen Diskussionen, die durch den Warnstreik an der Ottweiler Marienhausklinik ausgelöst wurde.

"Lauterbach für Streiks in kirchlichen Krankenhäusern
Das kirchliche Arbeitsrecht muss nach Aussage des Vizechef der SPD-Bundestagsfraktion angepasst werden. Schlecht besetzte Krankenhäuser seien eine Gefahr, auf die man hinweisen müsse, so Lauterbach."

Bezug genommen wird dabei auf einen Artikel in Christ & Welt, in dem Karl Lauterbach zitiert wird.

Der Christ & Welt-Artikel selbst (online bislang nicht öffentlich zugänglich):

Samstag, 21. Oktober 2017

Samstagabend - Zeit für das jüngste Gerücht

Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen ist zu vernehmen, dass die Vertreter des 3. Weges größten Wert auf die grundlegenden Unterscheidungen zwischen Konsensorientierung und Konsensorientierung legen. Gespräche und Verhandlungen finden im Tarifsystem des 3. Weges mit dem Ziel statt, zu einer Verständigung, dh. einem Konsens zu kommen, die dann in einem Beschluß mündet. Im 2. Weg  finden Gespräche und Verhandlungen hingegen mit dem Ziel statt, zu einer Verständigung zu kommen, die dann in einem Tarifvertrag mündet. Dass im 2. Weg das Wort "Konsens"seltener benutzt wird, hängt damit zusammen, dass dort die Lateinkenntnisse weniger ausgeprägt sind.
Große Unterschiede bestehen auch im 2. und 3. Weg bei der Bewertung der im Konsens getroffenen Vereinbarungen: im 3. Weg werden die Beschlüsse üblicherweise von der Dienstgeberseite als zu hoch und von der Dienstnehmerseite als zu niedrig eingeschätzt. Im 2. Weg hingegen beklagen  die Arbeitgeber die Abschlüsse als bedenklich hoch und die Arbeitnehmerseite als hinter den Forderungen und Erwartungen zurückbleibend.

Gelegentlich ist auch zu hören, das Gerede von Konsens sei Nonsens.

Vorletztes Gerücht

Freitag, 20. Oktober 2017

Aufgemerkt Caritas: ver.di Bundestarifkommission läutet den Beginn der Tarif- und Besoldungsrunde 2018 mit dem Bund und der VKA ein!

Bekanntlich trüge ein Großteil der Tabellen der AK Caritas, wenn ein solche üblich wäre, einen Copyrightvermerk der Tarifparteien des öffentlichen Dienstes. Dort werden die Tabellen verhandelt und es wird um sie gekämpft. Wenn dann die Ergebnisse durchgesetzt wurden und und als konsensual (nämlich von allen Beteiligten unterschrieben) per Tarifvertrag ihre Rechtsverbindlichkeit erhalten, beginnt die Arbeit der AK Caritas und das Ringen darum, wann und wie die Tabellen abgeschrieben werden und den Segen des kirchlichen Konsenses erhalten.
Mit heftigen Rügen hingegen müssen diejenigen leben, die, wie etwa in der Marienhausklinik Ottweiler tätige Solidarität üben, über Sonntagsreden hinausgehen und selbst aktiv werden und sich am Kampf für bessere Arbeitsbedingungen engagiert beteiligen.
[Vergleichbare Verhältnisse gibt es natürlich auch im sogenannte verfassten Bereich der katholischen Kirche, wo häufig per Tarifautomatik der Konsens dort hergestellt wird, wo die Tarifparteien den Streit beendet haben.]

Das aktuelle Ver.di-Flugblatt informiert über die Lage:



In der Sitzung am 17./18. Oktober 2017 hat die ver.di-Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst die Kündigung der Entgelttabellen zum TVöD, zum TV-V und zu den Tarifverträgen für Auszubildende und für Praktikantinnen und Praktikanten zum 28. Februar 2018 beschlossen.

Ziel ist, gemeinsam mit den ver.di-Mitgliedern deutliche Einkommenserhöhungen im öffentlichen Dienst von Bund und kommunalen Arbeitgebern ab dem 1. März 2018 zu erreichen.

Die Forderungen für die Tarif- und Besoldungsrunde 2018 werden von der Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst am 8. Februar 2018 beschlossen.

Bis dahin haben die ver.di- Mitglieder die Möglichkeit, in den Dienststellen und Betrieben ihre Forderungen und deren Durchsetzungsmöglichkeiten zu diskutieren.



Flugblatt als pdf


Donnerstag, 19. Oktober 2017

Zahl des Monats

das wiff (Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte) hat in diesem Monat eine Abschätzung zum Fachkräftemangel zur Zahl des Monats gemacht.

Demzufolge fehlen bis 2025 bis zu 329.000 Fachkräfte in der frühkindlichen Bildung an Kitas und Grundschulen. (https://www.fachkraeftebarometer.de/zahl-des-monats/)

Um diese Lücke füllen zu können, müssten die Ausbildungskapazitäten mehr als verdoppelt und der Beruf deutlich attraktiver werden. ver.di weist seit Jahren auf den bereits bestehenden Fachkräftemangel hin, der zuletzt 2015 von den öffentlichen Arbeitgebern noch bestritten wurde.
Politik ist gefordert nun die notwendigen Anstrengungen zu unternehmen und Ausbildungskapazitäten zu schaffen, Ausbildungspersonal zu qualifizieren und zu gewinnen. Das Arbeitsfeld muss attraktiver werden. Für uns bedeutet das: Verbesserung aller Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig müssen die notwendigen Bedingungen geschaffen werden, um die Praxis zu einem Ort guter praktischer Qualifizierung zu machen.

Dienstag, 17. Oktober 2017

Ottweiler - Um Gottes Willen: Entlastung jetzt

unter diesem Titel berichtet ver.di Saar-Trier über den Streik am Marienkrankenhaus
Erstmals hat am 11.10.17 auch das Pflegepersonal eines katholischen Krankenhauses, des Marienhausklinikums in Ottweiler, gestreikt.

Die Streikenden machten deutlich, dass die Überlastung des Krankenhauspersonals auch in Häusern unter kirchlicher Trägerschaft kein Deut besser ist, als in anderen deutschen Kliniken. Das war ein beeindruckender Tag in der saarländischen Kleinstadt Ottweiler. Solidarität wurde an diesem Tag großgeschrieben. Es war auch ein historisches Ereignis. Gestaltet von den Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern des Marienhausklinikums Ottweiler. Wir zeigen hier einen kurzen Film von verdi.TV, der Euch einen Eindruck vermittelt:

Montag, 16. Oktober 2017

Berliner Manifest für gerechte Arbeitsbedingungen in der Diakonie

Nicht nur in katholischen Krankenhäusern stehen die Beschäftigten auf. Die Kolleginnen und Kollegen aus der Diakonie prangern schon seit Jahren die Missstände an. Am Freitag haben sie ein am Vortag beschlossenes "Berliner Manifest für gerechte Arbeitsbedingungen in der Diakonie" an die Tür der VdDD (Verband diakonischer Dienstnehmer Deutschlands) Geschäftsstelle „genagelt“, mit dem auch die gemeinsame Verantwortung beider kirchlicher Wohlfahrtsverbände angesprochen wird:
...
Diakonie und Caritas stehen im politisch gewollten Wettbewerb miteinander und gegenüber anderen öffentlichen und privaten Trägern. Sie üben zu Recht Kritik an den Folgen von Markt und Wettbewerb in dieser Branche, doch das reicht nicht. Ein gemeinsamer Einsatz für einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag ist dringend erforderlich. Reformen und Aktionen sind angesagt!
Quelle: Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen in den Diakonischen Werken Niedersachsens



Abschließend möchten wir noch einige Berichte aus dem Saarland nachtragen:

Peter Tiefenbrunner hat im Saarländischen Rundfunk unter dem Titel "Wegerecht" einen Kommentar zum Nachhören und Nachlesen gesprochen:
...
„Jede Religionsgesellschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbständig innerhalb der Schranken des für alle geltenden Gesetzes“ bestimmt der Artikel 140. Und da hört die eine Seite halt gerne nach der Hälfte auf zu lesen. ...

Sonntag, 15. Oktober 2017

"Wenn sich nichts ändert, bricht das System zusammen" - Michael Quetting im Interview mit katholisch.de

"Wenn sich nichts ändert, bricht das System zusammen"
Erstmals haben Mitarbeiter eines katholischen Krankenhauses gestreikt. Ihr Ziel: Entlastung für Pflegende. Verdi-Gewerkschaftssekretär Michael Quetting hat den Streik begleitet. Im Interview erzählt er, wie es jetzt weiter geht – und was droht, wenn es zu keiner Einigung kommt.

Weiter auf: http://www.katholisch.de



Samstag, 14. Oktober 2017

Samstagabend - Zeit für das jüngste Gerücht

Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen ist zu vernehmen, dass die Caritaseinrichtungen, welche die Tarifbindung an die AVR Caritas (obwohl diese als zwingende Verpflichtung beziehungsweise Mitgliedschaftsbedingung  gestaltet ist), missachten, keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen befürchten müssen. Arbeitsrechtliche Konsequenzen seinen auch bei der Caritas in "deutlich über 90 % der Fälle" für Mitarbeiter gedacht und nicht für Dienstgeber.
Im übrigen sei die Formulierung "deutlich über 90 %", mit der die Dienstgeber üblicherweise die Tarifbindung der AVR bezeichnen natürlich ein bescheidenes Understatement: selbstverständlich liege der Anteil der AVR-Anwender unter den AVR-Anwendern bei exakt 100 %!

Vorletztes Gerücht

Freitag, 13. Oktober 2017

Ein Streiktag, der in die Geschichte eingehen wird

 
 

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, 
Der erste Streik an einem katholischen Krankenhaus liegt hinter uns. Wir sind immer noch sprachlos, wie unglaublich viele Menschen uns in den letzten Tagen unterstützt haben. Wir haben unzählige Solidaritätsbotschaften über die unterschiedlichsten Wege erhalten. Wir wurden im Streiklokal besucht, zur Demonstration kamen hunderte Unterstützer und diese Petition wurde inzwischen von über 3000 Menschen unterzeichnet.

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Klinikpersonal entlasten - Marienhaus macht mit

"Klinikpersonal entlasten - Marienhaus macht mit":

Einen ausführlichen Beitrag zum spektakulären gestrigen Warnstreik gibt es auf der Themenseite


Erstmals beteiligt sich ein katholisches Krankenhaus an den Streiks für mehr Personal und Entlastung. Am 11. Oktober 2017 legten Pflegekräfte der Marienhausklinik im saarländischen Ottweiler die Arbeit nieder. Sie wollen nichts anders als ihre Kolleginnen und Kollegen in öffentlichen und privaten Krankenhäusern: Arbeitsbedingungen, die eine gute Pflege ermöglichen und die Beschäftigten nicht krank machen.[mehr...]
Das Medienecho zum gestrigen Streik war enorm, wenn auch sachverständige Einordnung gelegentlich Glücksache ist (auch eine noch so intensive Suche in bundesdeutschen Gesetzesbüchern vermag kein angebliches "Streikverbot" für kirchliche Einrichtungen zum Vorschein zu bringen.)

Die Dienstgeberseite der AK Caritas sieht den Warnstreik als "zur falschen Zeit am falschen Ort" angesiedelt und hat kein Verständnis. 

Ein erfreulich katholischer Artikel findet sich auf 
  • http://katholisch.de

    der dann doch eine größere Meinungsvielfalt auch innerhalb der katholischen Kirche dokumentiert als manche für erlaubt halten.
Und Stefan Sell hat sich in erfreulicher Breite und der bei ihm gewohnten Substanz dem Warnstreik und dessen Medienecho gewidmet und weiterführende Anmerkungen dazu gemacht:

Mittwoch, 11. Oktober 2017

In der Marienhausklinik Ottweiler hat der Warnstreik des Pflegepersonals begonnen

Erste Medienberichte:

Saarländischer Rundfunk 11.10.2017:


Spiegel online:


FOCUS online:

  • Warnstreik an katholischem Klinikum ... Rund 50 Beschäftigte haben sich am Mittwoch im Saarland an dem nach Gewerkschaftsangaben bundesweit ersten Warnstreik an einem katholischen Krankenhaus beteiligt.

WELT online:

25 Jahre Katechismus der Katholischen Kirche - Streik ist berechtigt

Am 11. Oktober 1992 feierte er seine Weltpremiere: der Katechismus der Katholischen Kirche. Papst Johannes Paul II. hat ihn am 25. Juni 1992 approbiert und seine Veröffentlichung am 11. Oktober 1992 durch die Apostolische Konstitution Fidei Depositum angeordnet. Das Handbuch dient der Unterweisung in den Grundfragen des römisch-katholischen Glaubens. Entwickelt wurde er von der Katechismuskommission unter Vorsitz von Kardinal Joseph Ratzinger. Der damalige Sekretär der Kommission hieß Christoph Schönborn. Mit katholisch.de hat der heutige Wiener Kardinal über die Herausforderungen gesprochen, die die Erstellung eines "Weltkatechismus" mit sich brachten.
 


siehe auch Ratio Vatikan:
Kirche \ Die deutschsprachige Kirchen

25 Jahre Weltkatechismus: „Referenzwerk schlechthin"

Das Vorhaben, den katholischen Glauben kurz und bündig darzustellen, sei voll aufgegangen, sagte der Wiener Erzbischof, der damals als Redaktionssekretär am Weltkatechismus mitgewirkt hatte, im Gespräch mit uns. „Der Katechismus ist heute das Referenzwerk schlechthin - auch für das Lehramt. Und er ist das Referenzwerk weltweit für die Katechese.“ Allerdings hätte die Aufnahme dieses katholischen Standardwerks gerade im deutschsprachigen Raum in diesen 25 Jahren besser sein können, merkte der Kardinal „mit einem gewissen Kummer“ an.
...


Wir zitieren aus dem Werk in der vom Vatikan veröffentlichten Fassung:
...
2432 Die Unternehmensleiter sind gegenüber der Gesellschaft für die wirtschaftlichen und ökologischen [Vgl. CA 37] Folgen ihrer Tätigkeiten verantwortlich. Sie sind verpflichtet, auf das Wohl der Menschen und nicht nur auf die Steigerung der Gewinne Bedacht zu nehmen. Gewinne sind jedoch notwendig. Sie ermöglichen Investitionen, die die Zukunft des Unternehmens und die Arbeitsplätze sichern.

...

2435 Streik ist sittlich berechtigt, wenn er ein unvermeidliches, ja notwendiges Mittel zu einem angemessenen Nutzen darstellt. Er wird sittlich unannehmbar, wenn er von Gewalttätigkeiten begleitet ist oder wenn man mit ihm Ziele verfolgt, die nicht direkt mit den Arbeitsbedingungen zusammenhängen oder die dem Gemeinwohl widersprechen.
...
(Hervorhebungen durch die Redaktion)

Dienstag, 10. Oktober 2017

Bsirske fordert Sofortprogramm gegen den Pflegenotstand

Erneut Streiks in Kliniken für einen Tarifvertrag Entlastung – Bsirske fordert Sofortprogramm gegen den Pflegenotstand

Klinikbeschäftigte in vier Bundesländern treten heute und morgen (Dienstag, den 10., und Mittwoch, den 11. Oktober 2017) in den Streik für einen Tarifvertrag Entlastung. Hintergrund sind die für die Beschäftigten psychisch und gesundheitlich untragbaren und belastenden Arbeitsbedingungen, die mit der akuten Personalnot einhergehen. "Die Arbeitgeber sind in der Verantwortung, die Arbeit so zu organisieren, dass die Beschäftigten nicht krank werden. Bitter, dass ein Streik nötig ist, damit im Krankenhaus das passiert, was in anderen Branchen eine Selbstverständlichkeit ist," sagte das für die Gesundheitspolitik zuständige Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Sylvia Bühler. Sie wisse, wie viel Mut es bräuchte, die Arbeit gerade im Krankenhaus, niederzulegen und sich nicht mehr moralisch erpressen zu lassen, so Bühler. Erstmals schließen sich am Mittwoch Beschäftigte eines katholischen Krankenhauses den Streikenden an, Beschäftigte der katholischen Marienhausklinik Ottweiler (Saarland).

Saarbrücker Zeitung zu Marienhausklinik Ottweiler: "Aufregung vor der großen Premiere"

Die Saarbrücker Zeitung befaßt sich in einem weiteren Beitrag mit dem geplanten Streik in der Marienhausklinik Ottweiler:

Aufregung vor der großen PremiereAuch an der Berliner Charité hat Verdi mit Streiks Druck auf den Arbeitgeber gemacht. Bundesweit will die Gewerkschaft an mehreren Krankenhäusern auf diese Art und Weise bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen. Besonderheit im Saarland: Hier soll ein kirchliches Krankenhaus bestreikt werden. 
 
Ottweiler. Morgen soll ein katholisches Krankenhaus bestreikt werden – ein Novum. Auch die Bundespolitik ist interessiert.
Der Streik von Beschäftigten der Marienhausklinik...[mehr..]


Bundesweit sind Kolleginnen und Kollegen der Krankenhäuser Kreiskliniken Günzburg-Krumbach, Klinikum Augsburg, Städt. Klinikum Frankfurt Höchst, Universitätsklinikum Düsseldorf und Universitätsklinikum Gießen und Marburg heute in einen 48stündigen Streik getreten.
Konkret fordern die Klinikbeschäftigten die Festlegung einer Mindestpersonalausstattung im Tarifvertrag sowie Regelungen zum Belastungsausgleich, falls die tarifvertraglichen Vorgaben nicht eingehalten werden. Zudem will die Gewerkschaft die Ausbildungsqualität verbessern, beispielsweise durch die Freistellung von Ausbilder/innen für die Zeit der praktischen Anleitung von Auszubildenden. Es müsse ausgeschlossen werden, dass Auszubildende für die Kompensation von Personalengpässen herangezogen werden.

Morgen werden auch die Beschäftigten der Marienhausklinik Ottweiler dazustehen!

Marienhausklinik Ottweiler: Petition zu Versuchen, Kolleginnen und Kollegen einzuschüchtern

 Morgen, am 11.10. streiken Pflegekräfte der katholischen Marienhausklinik im saarländischen Ottweiler für mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen.

Gegen Versuche,  den Streik im Vorfeld zu unterbinden und die Kolleginnen und Kollegen einzuschüchtern, richtet sich eine Petition auf

Weact/Comapt

(Die Petition bietet eine einfache Möglichkeit, auch aus der Ferne Solidarität zu üben!)

Wir dokumentieren den offenen Brief, in dem die Kolleginnen und Kollegen ihre Entscheidung bezgründen,  zu streiken:
Ja, wir werden streiken. Für mehr Personal. Für Arbeitsbedingungen, die es uns ermöglichen, diesen Beruf auch in den nächsten Jahren noch mit Freude auszuüben. Für eine menschenwürdige Pflege, in der ausreichend Zeit bleibt für die Patientinnen und Patienten. Für ein Gesundheitssystem bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht das Geld.

Montag, 9. Oktober 2017

Bayerisches Krankenhauspersonal setzt Grenzen

Die Gewerkschaft ver.di hat das Krankenhauspersonal für Dienstag und Mittwoch, den 10./11. Oktober, zu Protestaktionen aufgerufen. 
„Wir begleiten die Koalitionsverhandlungen, damit niemand die Personalnot in den Krankenhäusern vergisst und Union und Grüne an ihre Wahlkampfversprechen erinnert werden“, so Robert Hinke, Landesfachbereichsleiter für Gesundheit und Soziales bei ver.di-Bayern. „Von der FDP erwarten wir, über den eigenen ideologischen Schatten zu springen: Krankenhäuser sind keine Fabriken, Gesundheit keine Ware, Beschäftigte keine Zahnräder“, so Hinke. Weitergehende Aktionen sind für den 23./24. Oktober angekündigt.

Zur Seligsprechung des Bischof Graf von Galen (Münster)

Am 9. Oktober 2005 wurde Bischof Clemens August Graf von Galen durch Papst Benedikt XVI. seliggesprochen.
 
Was wir daraus lernen können?
 
Auch und gerade in schwierigen Zeiten ist der Einsatz für Behinderte, Kranke und Schwache und der Widerstand gegenüber falschen Autoritäten ein Gebot christlichen Handelns.
 
"Wir sind nicht Hammer sondern Amboss. Der Amboss kann nicht und braucht nicht zurückzuschlagen, er muss nur fest, nur hart sein. Meist hält der Amboss länger als der Hammer. Bleibet fest, bleibt standhaft." 
 

Bei "Hart aber fair" diskutieren jetzt Plasberg und seine sechs Gäste heute über das Thema Pflege. Eingeladen sind Menschen, die das Thema aus der Praxis kennen.
 

Kirchenappell Pflege: Solidarität mit der Ver.di-Betriebsgruppe Marienhausklinik Ottweiler.


solidarisieren sich zahlreiche Aktive und Amtsträger der katholischen und evangelischen Kirchen (Pfarrer, Diakone,Gemeindereferenten, Seelsorgerinnen und Seelsorger, Theologinnen und Theologen, Mitglieder von kirchlichen Verbänden) mit den Forderungen der Kolleginnen und Kollegen der Marienhausklinik Ottweiler

7. Oktober 2017
Liebe Pflegerinnen und Pfleger in den Marienhauskliniken,
wir als Aktive und Amtsträger der katholischen und evangelischen Kirchen (Pfarrer, Diakone,Gemeindereferenten, Seelsorgerinnen und Seelsorger, Theologinnen und Theologen, Mitglieder von kirchlichen Verbänden) sind geleitet von den christlichen Werten der Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit.

Sonntag, 8. Oktober 2017

Sonntagsnotizen: Marienhausklinik Ottweiler zum Streik gerufen

 Man kann auf Entlastung hoffen und man kann dafür kämpfen:

Die Gewerkschaft ver.di ruft alle Beschäftigten und Auszubildende der Marienhausklinik Ottweiler am Mittwoch,11. Oktober 2017 für alle Schichten in 24 Stunden beginnend mit der Frühschicht zu einem Warnstreik auf.

ver.di fordert einen Tarifvertrag Entlastung. Dort soll eine Mindestpersonalausstattung festgelegt und Regelungen zum Belastungsausgleich getroffen werden. Auch die Verbesserung der Ausbildungsqualität wird gefordert, so sollen Auszubildende nicht mehr zur Kompensation von Personalengpässen herangezogen werden dürfen.

siehe: http://saar-trier.verdi.de/







Ver.di beruft sich insbesondere auf das verfassungsrechtlich unabdingbar geschützte Koalitionsrecht, das auch das Streikrecht einschließt:
Das Recht, zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen zu bilden, ist für jedermann und für alle Berufe gewährleistet. Abreden, die dieses Recht einschränken oder zu behindern suchen, sind nichtig, hierauf gerichtete Maßnahmen sind rechtswidrig. Maßnahmen nach den Artikeln 12a, 35 Abs. 2 und 3, Artikel 87a Abs. 4 und Artikel 91 (Anm. der Redaktion: dort wird für den Kriegs- und Katastrophenfall eine Beschränkung der Grundrechte geregelt) dürfen sich nicht gegen Arbeitskämpfe richten, die zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen von Vereinigungen im Sinne des Satzes 1 geführt werden.
Quelle: Artikel 9 Abs. 3 Grundgesetz


Erste Medienberichte zur Ankündigung, in einer katholischen Klinik zum Streik aufzurufen:


Der aktuelle Erwachsenenkatechismus zum Thema:
"Koalitionsrecht, Streik und Aussperrung 

Samstag, 7. Oktober 2017

Menschenwürdige Arbeit ist ein Menschenrecht - Kirche und Gewerkschaften fordern konkrete Zusagen im Koalitionsvertrag


Anlässlich des Welttags für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober fordern der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), MISEREOR, die Deutsche Kommission Justitia et Pax, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands, das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat und Kolping International die künftigen Regierungsparteien auf, im Koalitionsvertrag konkrete Schritte zur Sicherung der Menschenwürde in der Wirtschaft hierzulande und weltweit zu vereinbaren. Soziale Rechte müssen Priorität haben und dürfen von der künftigen Regierung nicht in Frage gestellt werden.
Moderne Sklaverei in der Textilproduktion und Bananenplantagen sowie die Zerstörung von Umwelt und Lebensgrundlagen beim Rohstoffabbau prägen immer noch den Alltag in der globalen Wirtschaft. Jeden Tag verunglücken 6.400 Arbeiter/-innen tödlich, weil Unternehmen keinen angemessenen Schutz gewährleisten. Die Anzahl „moderner Sklaven“ wird weltweit auf 46 Millionen geschätzt. Auch in Deutschland sind ausbeuterische Arbeitsverhältnisse immer noch häufig anzutreffen.
Ende vergangenen Jahres hatte die Bundesregierung deutsche Unternehmen in einem Nationalen Aktionsplan aufgefordert, auch in ihren globalen Wertschöpfungsketten die Menschenrechte zu achten und spätestens bis 2020 ihre „Sorgfaltspflichten“ umzusetzen. „Die Achtung der Menschenrechte ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass auch die Armen von wirtschaftlicher Entwicklung profitieren können“, erklärt der für MISEREOR zuständige Erzbischof Stephan Burger. „Die Regierungspartner sollten eine ambitionierte Umsetzung des Nationalen Aktionsplans für Wirtschaft und Menschenrechte im Koalitionsvertrag vereinbaren. Wenn die Unternehmen die internationalen Standards bis 2020 nicht erfüllen, brauchen wir dringend eine gesetzliche Regelung, wie sie im Aktionsplan erwogen wird“, so Erzbischof Burger.
Die Gewerkschaften und Kirchen fordern die künftige Bundesregierung auf, auch in Deutschland ausbeuterische Arbeitsbedingungen konsequent zu bekämpfen. „Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen sind nicht hinnehmbar, sei es bei Wanderarbeitnehmern auf Baustellen oder in der Fleischindustrie“, sagt der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann. „Die Handlungsmöglichkeiten für Gewerkschaften müssen gestärkt werden und bei grenzüberschreitenden Arbeiten dürfen keine rechtsfreien Räume entstehen. Zur konkreten Durchsetzung der Rechte bedarf es wirkungsvoller Arbeitsinspektionen in allen Ländern“, so Hoffmann. Dadurch werde einer Zersplitterung der Überwachungs- und Kontrollbehörden entgegengewirkt. Zudem müsse ein Verbandsklagerecht im Arbeitsrecht eingeführt werden. Die kollektive Interessenvertretung schütze die Akteure und erleichtere die Durchsetzbarkeit ihrer Ansprüche.

[Quelle: DGB-Pressemitteilung vom 5. Oktober 2017]

Freitag, 6. Oktober 2017

Aufruf zur Solidarität Charité auf saarländisch heißt Ottweiler

Aufruf zur Solidarität
Charité auf saarländisch heißt Ottweiler
Demo am 11.10.17

Diese Auseinandersetzung hat aber für das ganze Land eine große Bedeutung. Ohne die Einbeziehung der kirchlichen Träger wird es keine Entlastung in den Krankenhäusern geben. Wenn ver.di Entlastungstarifverträge nur in den kommunalen Häusern erreichen würde, würde dies unter den aktuellen Finanzierungsbedingungen das Aus für die kommunalen Häuser bedeuten.

Die Situation ist nicht nur in Ottweiler unerträglich. Im September haben überall in Deutschland Aktionen und Streiks für mehr Personal stattgefunden. Auch an der Charité wurde erneut gestreikt und wird jetzt erneut verhandelt. Überall erwarten wir, dass man mit uns über Entlastung verhandelt. Wir wollen nicht durch unsere Arbeit selbst krank werden. So der Tenor in den Krankenhäusern in Deutschland. So auch der Tenor in Ottweiler.

Nun wird seitens der Marienhaus Unternehmensgruppe behauptet, „dass Streiks in caritativen Einrichtungen … grundsätzlich unzulässig“ seien. Das ist so nicht richtig.

Donnerstag, 5. Oktober 2017

KAB- Landesbezirk Saar: Solidarität mit dem Personal der Marienhausklinik Ottweiler


Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) - Landesbezirk Saar ruft dazu auf, sich an der ver.di-Demonstration für mehr Pflegepersonal sowie gerechte und faire Arbeitsbedingungen zu beteiligen.
Diese startet am Mittwoch, 11. Oktober um 16.30 an der Marienhausklinik in Ottweiler.
Im Aufruf der KAB heißt es: „Wir unterstützen die Bemühungen, eine spürbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Pflegebereich für die MitarbeiterInnen zu erreichen!“ Die katholische Arbeitnehmerbewegung hält den von ver.di und kirchlichen Mitarbeitervertretungen (MAV) in der Pflege initiierten Saarbrücker Appell „Aufstehen für die Pflege“ nach wie vor für
notwendig. Sie solidarisiert sich aktuell besonders mit den Beschäftigten der Marienhausklinik Ottweiler, sowie den VertreterInnen in der MAV.

KAB Trier 4. Oktober 2017 - Aufruf: Aufstehn für die Pflege

siehe auch: Aufruf der Ver.di-Betriebsgruppe

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Kolleginnen und Kollegen kämpfen für das Bleiberecht für Anwar Khan Safi

Die MitarbeiterInnen des Klinikums Augsburg machen sich große Sorgen, dass ihrem Arbeitskollegen Anwar Khan Safi mit hoher Wahrscheinlichkeit in wenigen Tagen die Abschiebung in das Bürgerkriegsland Afghanistan droht. In einer Petition an den Bayerischen Landtag fordern hochrangige VertreterInnen von ver.di, unter anderem der Bundesvorsitzende Frank Bsirske, die Abschiebung zu stoppen und dem Kollegen ein Bleiberecht zumin-dest für die Dauer seiner Ausbildung einzuräumen.

Anwar ist 2014 aus seiner kriegszerstörten Heimat Afghanistan nach Deutschland geflohen. Während seines Asylverfahrens lernte er fließend Deutsch und hat 2016/17 im Klinikum Augsburg erfolgreich eine einjährige Ausbildung zum Krankenpflegehelfer absolviert. Seit August 2017 ist Anwar am Klinikum angestellt und im KollegInnenkreis außerordentlich beliebt. Er engagiert sich darüber hinaus seit über zwei Jahren als ehrenamtlicher Sanitäter bei den Johannitern in Augsburg. Er hat bereits die Zusage, ab 1. Oktober diesen Jahres die fachlich höherwertige Ausbildung am Klinikum zum Gesundheits- und Krankenpfleger beginnen zu können.

Dienstag, 3. Oktober 2017

Deutsche Einheit: wenig Feierstimmung

Der DGB mahnt in einem aktuellen Beitrag

Deutsche Einheit: Gleichwertige Lebensverhältnisse überfällig

an, die gesellschaftliche Spaltung zu überwinden und betont "dass jedes Beschwören deutscher Einheit zur hohlen Phrase verkommt, wenn damit nicht auch ein aktives Handeln zur Beseitigung der ungleichen Arbeits- und Lebensverhältnisse einhergeht."

klartext 35/2017:
Aktives Handeln statt hohler Phrasen
Aus wirtschaftspolitischer Perspektive tritt damit offen zu Tage, dass jedes Beschwören deutscher Einheit zur hohlen Phrase verkommt, wenn damit nicht auch ein aktives Handeln zur Beseitigung der ungleichen Arbeits- und Lebensverhältnisse einhergeht. So weist der Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit aus, dass in Ostdeutschland gegenüber einem Bevölkerungsanteil von rund 15 % mehr als 26 % aller Erwerbslosen in Deutschland leben. Wer im Osten als Arbeitnehmer erwerbstätig ist, verdient je Stunde nur knapp 80 % des Einkommens eines westdeutschen Beschäftigten und auch die gesamtwirtschaftlichen Investitionen je Einwohner sind mit rund 70 % des westdeutschen Niveaus weit unterdurchschnittlich (siehe Grafik).

Montag, 2. Oktober 2017

Aufruf der ver.di Betriebsgruppe im Marienkrankenhaus Ottweiler: "Wir fordern: Verhandlungen über Entlastung jetzt!"

In Ottenweiler demonstrieren am 11. Oktober 2017 um 16:30 Kolleginnen und Kollegen des
Marienkrankenhauses Ottweiler zusammen mit (hoffentlich zahlreichen) Unterstützern im Rahmen der Kampagne
Auch Bundesfachbereichsleiterin und Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes Sylvia Bühler kommt nach Ottweiler.

Wir dokumentieren den Brief der  ver.di Betriebsgruppe im Marienkrankenhaus Ottweiler:
„Wir fordern: Verhandlungen über Entlastung jetzt!
Liebe Kolleginnen und Kollegen, 
Die Arbeitsbelastung im Klinikalltag ist nicht länger hinnehmbar. Seit Anfang des Jahres haben wir deutlich vernehmbar das ausgesprochen, was sowieso alle wissen: wir brauchen mehr Personal. Wir haben demonstriert, eine aktive Mittagspause gemacht, Briefe an den Bischof geschrieben und vieles mehr. Verändert hat sich bisher nichts. Der Arbeitsalltag und die im Leitbild festgehaltenen Werte stehen im offenen Widerspruch.Dieser Ruf nach Entlastung ist eine Reaktion auf die von der Marienhaus-Geschäftsführung einseitig abgebrochenen Entlastungs-Gespräche mit ver.di. Jede und jeder von uns ist es Wert, unter guten Arbeitsbedingungen zu arbeiten. Jede Patientin und jeder Patient verdient eine würdevolle und menschliche Pflege. Es ist jedem bewusst, dass es in einem Krankenhaus Zeiten gibt, in denen die Arbeitsbelastung besonders hoch ist. Doch so wie jetzt wird Stress zum Dauerzustand. Resignation, gefährliche Pflege und vielfältige Gefährdung unserer Gesundheit sind die Folge.

Sonntag, 1. Oktober 2017

Internationaler Tag der älteren Menschen: Lebenssituation Älterer verbessern

Di Pasquale: Sozialen Abstieg im Alter verhindern

Der 1. Oktober ist der Internationale Tag der älteren Menschen. Dieser Tag steht dafür, Männern und Frauen ein Alter in Sicherheit und Würde zu ermöglichen. Aus diesem Anlass fordert Verena Di Pasquale, stellvertretende Vorsitzende des DGB Bayern, ihre Lebenssituation zu verbessern: „Immer mehr Ältere sind von Armut bedroht. Um hier einen Riegel vorzuschieben und sozialen Abstieg im Alter zu verhindern, brauchen wir einen Kurswechsel in der Rentenpolitik. Die Stärkung  der gesetzlichen Rente muss ganz oben auf der politischen Agenda stehen. Zuallererst geht es darum, das Rentenniveau zu stabilisieren und anschließend deutlich anzuheben, damit die Rente ihrer Lohnersatzfunktion auch nachkommen kann.“