Donnerstag, 26. Oktober 2017

Aktionen und Streiks im Krankenhaus zeigen Wirkung: Gespräche in Trier

Pressemitteilung Ver.di vom 25. Oktober 2017:

Die bundesweiten Aktionen und Streiks für mehr Personal und Entlastung im Krankenhaus zeigen Wirkung. Die Streikenden des katholischen Marienhaus in Ottweiler haben heute in Trier ein Gespräch mit der Diözesan-Caritasdirektorin und dem Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser im Saarland. In einem Schreiben an die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) stellt der Bischof von Trier, Dr. Stephan Ackermann, heraus, dass auch er das Anliegen einer besseren Personalausstattung teile und man sich seit Jahren auf politischer Ebene für eine bessere Finanzierung der Pflege und damit auch für mehr Personal einsetze. „Es ist gut, die katholische Kirche bei der politischen Forderung an unserer Seite zu wissen. Die Kirchen sind eine große Trägergruppe der Krankenhäuser,“ sagte Sylvia Bühler, im ver.di-Bundesvorstand für das Gesundheitswesen zuständig. „Es muss aber nicht nur mehr Geld ins System, sondern das Geld muss auch bei der Pflege ankommen. Um das sicherzustellen muss es gesetzliche Vorgaben zur Personalausstattung geben, die sich am Pflegebedarf der Patienten orientieren.“ ver.di hoffe, dass die katholischen Krankenhäuser hier ihren Einfluss gegenüber der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) nutze. Die DKG lehne bisher noch Vorgaben zur Personalausstattung ab, ohne eigene Vorschläge vorzulegen, wie das offensichtliche Problem wirksam gelöst werden könne, so Bühler.
Auch in der Politik kommt die Botschaft der Pflege an. Bühler begrüßte daher die Äußerungen der Grünen-Abgeordneten Maria Klein-Schmeink und Kordula Schulz-Asche, die anlässlich der Streiks in den Krankenhäusern die steigende Arbeitsbelastung für die Beschäftigten kritisierten und versprachen, sich dafür einzusetzen, die Rahmenbedingungen in der Pflege zeitnah und spürbar zu verbessern. ver.di fordert ein Sofortprogramm. Niemand soll mehr in einer Schicht alleine arbeiten müssen und die Auszubildenden brauchen eine gute Anleitung. Im Volumen sind das mindestens 20.000 Stellen mehr für die Pflege.
„Die Pflegekräfte lassen sich nicht mehr aufhalten. Wir geben keine Ruhe mehr, bis es mehr Personal gibt“, kündigte Bühler an. Die Arbeitgeber sind in der Pflicht, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, die Politik hat die Verantwortung für eine gute und sichere Patientenversorgung“, so Bühler

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