Dienstag, 10. Dezember 2013

Realitäts- gegen Wunschdenken? - Die Dienstgeberseite der AK zur Dezembersitzung der Bundeskommission

Inzwischen ist das aktuelle Dienstgeber-Brief erschienen, in dem die Dienstgeber ihre Sicht auf die kürzlich beendeten Verhandlungen und Ausblicke auf die Zukunft darstellen:
Die finanziellen Möglichkeiten der Dienstgeberseite und die „Wunschvorstellungen“ der Mitarbeiterseite lagen in der Sitzung der Bundeskommission am 05.12.2013 zu weit auseinander. Die Dienstgeberseite versuchte erneut zu verdeutlichen, dass auch sie im Grundsatz eine Teilhabe der Mitarbeiter(innen) an der allgemeinen Lohnentwicklung will, obwohl die Politik mit den von ihr gesetzten Refinanzierungsbedingungen hierfür keinen Spielraum belässt. Diese ersten Gespräche der beiden Seiten haben gezeigt, dass viele Hindernisse auszuräumen sind. Zum jetzigen Zeitpunkt haben sich beide Seiten kompromisslos gezeigt.
Auch beim zweiten Lesen verändert sich der Inhalt nicht:
Die Politik lässt mit den von ihr gesetzten Refinanzierungsbedingungen keinen Spielraum für eine Teilhabe der Mitarbeiter(innen) an der allgemeinen Lohnentwicklung.

Großen Spielraum dagegen sieht die Dienstgeberseite für die weitere Fortentwicklung der unteren Lohngruppen nach unten, wie man den weiteren Ausführungen im Dienstgeberbrief entnehmen kann.
In diesen unteren Lohngruppen finden sich dann wohl jene, die caritasspezifische Tätigkeiten ausüben und, weil sie kaum Bildungschancen hatten und nutzen konnten, nun Vergütungen erhalten, die den geraden Weg in die Altersarmut sicherstellen.

Rainer Maria Kardinal Woelki hat am Wochenende in Christ & Welt in seiner "Rezension" des Lehrschreibens Evangelii Gaudium auf die Notwendigkeit der Zähmung des freien Marktes durch die Politik hingewiesen und diese eingefordert. Nur, was tut man, wenn die Politik und die von ihr gesetzten Refinanzierungsbedingungen die desktruktiven Kräfte des freien Marktes nur noch verstärken?


Mit dem Zukunftsmodell 3. Weg ist sichergestellt, dass sich gegen die (gottgegebenen?) Refinanzierungsbedingungen und Marktmächte keine verbandsübergreifenden solidarischen Kräfte entwickeln können, die im Sinne von Kardinal Lehmann (Tötet dieses System?) den wachsenden gesellschaftlichen Klüften etwas entgegensetzen könnten.







1 Kommentar:

  1. "Tarifrecht nach Kassenlage" und "Vergütung nach Marktpreis" (Fachkräfte kontra caritasspezifische Tätigkeiten" - dafür braucht es also eine Arbreitsrechtlichen Kommission? Das geht auf dem "Ersten Weg" billiger und ehrlicher. Oder will man die Refinanzierung von gerechten Löhnen sichern? Das geht - aber nur über einen allgemein verbindlichen Tarifvertrag.

    AntwortenLöschen




Ihr könnt Eure Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählt dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Ihr unter einem Pseudonym schreiben wollt, wählt die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.

Wir freuen uns, wenn Ihr statt "Anonym" die Möglichkeit des Kommentierens unter Pseudonym wählt. Das Kommentieren und Diskutieren unter Pseudonym erleichtert das Austauschen der Argumente unter den einzelnen Benutzern.