Donnerstag, 8. Januar 2015

Sozial- und Erziehungsdienst: RICHTIG GUT - AUFWERTEN JETZT! - heute: Erzieher/-innen in der Kita

Die Kampagnenseite von Ver.di http://www.soziale-berufe-aufwerten.de informiert über Berufsfelder, die in der aktuellen Tarifrunde für den Sozial- und Erziehungsdienst betroffen sind.

Wir dokumentieren im Blog in loser Folge die Infos der Kampagnenseite zu den Berufen, die auch im Bereich der Caritas von Bedeutung sind. Das was ver.di durchzusetzen in der Lage ist, wird auch auf die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Einfluss haben.
Was durchgesetzt werden kann, ist auch abhängig von der Kampfkraft, die die Beschäftigten in den entsprechenden Branchen an den Tag legen.

(Übrigens: hier kann man die Kampagne auch schon mal unterstützen!)





PÄDAGOGISCHE HÖCHSTLEISTUNGEN FÜR ZU WENIG GELD

ERZIEHER/-INNEN IN DER KITA

Die Politik will die frühkindliche Bildung und Betreuung in Deutschland ausbauen. Doch ohne angemessene Bezahlung der Erzieher/-innen in Kindertagesstätten sind pädagogische Höchstleistungen auf Dauer nicht zu haben.
Die Fakten: Längst hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass der Grundstein für die Zukunftschancen unserer Kinder schon im Vorschulalter gelegt wird. In der aktuellen Bildungsdebatte gilt besonders die frühkindliche Förderung als Schlüssel zur Verbesserung der Chancengleichheit. Doch die schlechten Arbeitsbedingungen für Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten stehen in auffälligem Widerspruch zur angekündigten Bildungsoffensive.
Zwar haben sich bisher die Bildungschancen nicht verbessert, aber es sind vor allem die Anforderungen an die Arbeit der Beschäftigten kontinuierlich angestiegen:
* In allen Bundesländern regeln inzwischen Bildungspläne den Berufsalltag. Kinder werden individuell und in verschiedenen Bildungsbereichen gefördert, zudem müssen Erzieher/-innen die Entwicklung ihrer Schützlinge sorgfältig beobachten, müssen dokumentieren und reflektieren.
* Die regelmäßige Rückkopplung mit den Eltern gehört ebenso zum Auftrag wie das anspruchsvolle Konzept der Sozialraumorientierung. Viele Einrichtungen entwickeln sich von der Tageseinrichtung für Kinder zu komplexen Familienzentren.
Leistung anerkennen: Das Berufsbild der pädagogischen Fachkraft wurde erweitert. Die pädagogischen Fachkräfte sind heute zugleich Experten für frühkindliche Bildung, Erwachsenenbildner und Netzwerker im Sozialraum. Erzieher/-innen sind sowohl professionelle Begleiter im Prozess der Selbstbildung der Kinder als auch Partner für die Eltern in Sachen Erziehung. Keine leichten Aufgaben, denn je größer die sozialen Ungleichheiten innerhalb der Gesellschaft desto schwieriger wird die individuelle Förderung der Kinder und die Einbindung der Eltern. Doch damit nicht genug: Seit Einführung des § 8a SGB VIII im Jahr 2004 tragen sie zudem Mitverantwortung dafür, dass das Kindeswohl nicht gefährdet wird, etwa durch häusliche Gewalt.
Das muss sich ändern: Honoriert werden all diese Mehrleistungen nicht - weder durch eine angemessene Bezahlung noch durch veränderte Rahmenbedingungen. Der Personalschlüssel der Einrichtungen ist viel zu knapp bemessen; für Dokumentation, Reflexion und Dialog bleibt im Kita-Alltag kaum Zeit. Das ist nicht nur demotivierend, sondern macht auch krank. Doch ohne das Engagement der Beschäftigten ist eine Verbesserung der frühkindlichen Förderung nicht zu machen. Ihr Einsatz muss angemessen entlohnt werden - auch das ist eine Form der Wertschätzung.
Quelle: 

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