Donnerstag, 27. August 2015

Sozial- und Erziehungsdienst - alles ruhig?

Noch!
Immerhin wird der Sommer von den Medien gut genutzt, um die Thematik zu vertiefen. Eine Reihe von Beiträgen fanden wir besonders bemerkenswert:

  • Montag: "Ohne Umverteilung wird das Soziale zum Luxus" erklärt Wirtschaftsethiker Ulrich Thielemann in einem Gespräch mit heute.de: "Ohne Regulierung, die auch Momente der Umverteilung einschließt, droht eine Rückkehr zu überwunden geglaubten Zeiten einer Schicht von Superreichen, die nicht wissen, wohin mit all den Überschüssen, die ihnen zufließen, und den vielen anderen, deren Einkommen bestenfalls stagnieren, die Angst vor dem Absturz haben und deren Jobs immer stressiger werden."
    Der Beitrag ist mit einer Reihe weiterer Artikel und Videos zum Thema verlinkt.
  • Dienstag: Die Bertelsmann-Stiftung veröffentlicht ihre Studie "Ländermonitorung Frühkindliche Bildungssysteme":
    Ergebnis:
    "Trotz positivem Trend: zu wenig Personal in Kitas. Drei Kinder oder sechs? Das Betreuungsverhältnis in einer Kita sagt viel über deren pädagogische Qualität – und über die Arbeitsbedingungen der Erzieherinnen und Erzieher. Diese sind vielfach belastet durch ungünstige Personalschlüssel, befristete Arbeitsverträge und besonderen Zeitdruck für Teilzeitkräfte."
    Als Symptom der vielbeschworenen angeblichen Wertschätzung darf man wohl den Gegenstand folgender Feststellung betrachten:
    "Für eine Branche, die über hohen Fachkräftemangel klagt, ist zudem der Anteil befristeter Arbeitsverhältnisse erstaunlich hoch. Obwohl unbefristete Arbeitsverhältnisse gemeinhin die Bindung an einen Arbeitgeber stärken, haben 41 Prozent der ausgebildeten Fachkräfte unter 25 Jahren ein befristetes Arbeitsverhältnis. Auch unter den Inklusionsfachkräften ist jede Dritte nur mit einem Zeitvertrag ausgestattet. Lediglich die Kita- und Gruppenleitungen werden als Stammpersonal fast durchgängig unbefristet beschäftigt."
  • Mittwoch: die Süddeutsche Zeitung kommentiert das Ergebnis der Bertelsmann-Studie ("So unterschiedlich werden Kinder betreut." in einem anregenden Kommentar:
    Kinderbetreuung - es gäbe jetzt Geld dafür:
    "Wer nicht will, dass Kinder um frühe Bildung gebracht werden und Ostdeutsche um Gerechtigkeit, muss erheblich mehr in Kitas investieren. Die Mittel aus dem gekippten Betreuungsgeld kommen da gerade recht. Die Familienministerin aber muss kämpfen, will sie das Geld in Kitas stecken. Der Finanzminister erwägt, damit andere Finanzlöcher zu stopfen. Das wäre bequem, aber verkehrt. Union und SPD haben vereinbart, die Qualität von Kitas und Ganztagsschulen zu verbessern. So steht es im Koalitionsvertrag. Und versprochen wird nicht gebrochen.
Die verlinkten Beiträge sind alle natürlich auch in der erweiterten Originalfassung lesenswert; zudem sind sie alle auch mit weiterführenden Materialien und Infos verlinkt.

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